Zusatzversicherung

In der Regel machen Spitalversicherungen bei den Prämien keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Es spielt prinzipiell keine Rolle, in welcher Abteilung sie behandelt werden. Es gibt jedoch Anbieter, bei denen die Prämien für Frauen oder Männer etwas höher liegen als für das jeweils andere Geschlecht.

Auch ambulante Zusatzversicherungen machen meist keine Unterschiede bei der Prämienhöhe in Bezug auf das Geschlecht. Einige Versicherungen verlangen dennoch höhere Prämien für Frauen.

Ähnlich wie bei der Grundversicherung können die Prämien der Zusatzversicherung wohnortabhängig deutlich variieren.

Die Kosten für ambulante Zusatzversicherungen und Spitalzusatzversicherungen steigen im Laufe der Zeit. Alle fünf Jahre gibt es hier einen „treppenartigen“ Anstieg. Dieses Tarifmodell nennt man auch Lebensaltersprämie. Während die Kosten in jungen Jahren recht günstig sind, können sie späteren Jahren entweder alle fünf Jahre proportional oder sogar exponentiell ansteigen.

Um ihr Angebot transparent zu halten, bieten einige Versicherungen Einstiegsprämien. Nach Vertragsabschluss ändern sich die Prämien nur noch marginal. Es gibt zwar Unterschiede, die vom Lebensalter zum Vertragsabschlusszeitpunkt abhängen. Ist der Vertrag jedoch einmal geschlossen, bleiben die Prämien aber weitestgehend konstant.

Krankenkassen bieten bei ambulanten Zusatzversicherungen unterschiedliche Paketlösungen an. Zu den gängigsten Varianten zählen Standard- und Premium-Lösungen.

Die Premium-Varianten bieten nicht nur eine grössere Anzahl an Dienstleistungen, sondern auch eine bessere Abdeckung für jede einzelne Dienstleistung. Aus dem Grund kosten die Premiumlösungen auch deutlich mehr als die Standard-Varianten. Für ältere Personen kann der Monatsbeitrag bei den teuersten Anbietern bis zu 100 Franken betragen.

Spitalversicherung: Prämien können sich nach Abteilungen unterscheiden

Die Prämien von Spitalzusatzversicherungen unterscheiden sich zum Teil recht deutlich. Alles hängt vom jeweils gewählten Modell ab. So kann es durchaus vorkommen, dass Sie für eine Privatversicherung das 50-Fache dessen bezahlen, was Sie für die allgemeine Abteilung bei ein und derselben Krankenkasse aufbringen müssten. Die Kosten für eine halbprivate Versicherung betragen bei vielen Anbietern rund die Hälfte der Kosten für eine Privatversicherung.

Einige Krankenkassen bieten zudem für die private Deckung mehrere Varianten an. Am meisten sind Standard- und Premium-Varianten verbreitet. Im Unterschied zur Standard-Variante bietet die Premium-Variante die Wahlmöglichkeit für zusätzliche Privatkliniken oder sogar eine weltweite Deckung. Vor allem für ältere Kunden kann das teuer werden. Bis zu CHF 550.- pro Monat oder mehr können für diese Kundengruppe anfallen.

Ambulante Versicherung: Prämien unterscheiden sich nach Deckungsgrad

Viele Krankenkassen bieten bei ambulanten Zusatzversicherungen unterschiedliche Paketlösungen an. Auch bei den ambulanten Versicherungen gibt es Standard- und Premium-Varianten. Letztere umfassen nicht nur mehr Dienstleistungen, sondern bieten auch eine bessere Abdeckung für jede einzelne Leistung. Dementsprechend kosten diese Varianten auch deutlich mehr als die Standard-Varianten.

Anbieter offerieren Ihre Zusatzversicherungen mit zahlreichen Rabattierungen unterschiedlichster Art. Am häufigsten sind Kombirabatte. Die Versicherung gewährt Kombirabatte, wenn der Kunde seine Grund- und Zusatzversicherung bei ihm abschliesst. Daneben gibt es noch Vergünstigungen für Leistungsausschlüsse wie Mutterschaftsleistungen, Familienrabatte sowie Vergünstigungen für mehrjährige Verträge.

Ähnlich wie bei der Motorhaftpflichtversicherung gibt es auch bei Zusatzversicherungen Schadensfreiheitsrabatte. Werden während eines festgelegten Zeitraums keine Leistungen von der Versicherung in Anspruch genommen, sind die Prämien deutlich niedriger. Wenn Sie jedoch eine Leistung in Anspruch nehmen, kann Ihre Prämie danach wieder deutlich nach oben klettern.

Die oft als „Krankenpflegezusatz“ bezeichnete Zusatzversicherung bezahlt – anders als die Bezeichnung vermuten lässt – in der Regel gar keine Pflegeleistungen. Vielmehr steckt die Devise „mehr ist besser“ dahinter. Im Grunde handelt es sich um ein Sammelsurium an Zusatzleistungen. Von Hilfsmitteln, Brillen und Kontaktlinsen über nichtkassenpflichtige Medikamente, Psychotherapie und Gesundheitsrechtsschutz bis hin zu Transport- und Rettungskosten können die Leistungen der „Krankenpflegezusatz“-Versicherung umfassen.

Manche Versicherer haben eine teurere Variante von ambulanter Zusatzversicherung mit zusätzlichen Beiträgen im Portfolio. Diese umfassen Dinge wie die Pflege zu Hause und Fitness-Abos. Die Leistungen bei günstigeren Versicherungen sind indes weniger umfangreich als bei teureren Versicherungen.

Wer sich bei einer ernsthaften Erkrankung nicht völlig auf die Schulmedizin verlassen möchte, kann über eine Zusatzversicherung auch alternative Heilmethoden einschliessen. Hierbei wird eine Vielzahl von Therapiemethoden angeboten. Die Krankenkasse unterstützt meist nur Therapeuten, die zusätzlich auf ihrer Therapeutenliste stehen.

Die obligatorische Grundversicherung kommt nur für die allgemeine Abteilung auf. Die Versicherung begrenzt ihre Leistungen bei Behandlungen in anderen Kantonen auf den am Wohnort geltenden Tarif. Patienten mit Spitalzusatzversicherung können dagegen das Spital, die Leistungen und den Komfort des Spitalaufenthalts frei wählen.

Folgende Varianten stehen bei der Spitalversicherung zur Auswahl:

• Allgemeine Abteilung ganze Schweiz
  Die obligatorische Grundversicherung übernimmt prinzipiell Spitalaufenthalte ausserhalb des Wohnkantons abzüglich der Kostenbeteiligung. Dabei gelten folgende Einschränkungen:
  • Das Spital muss auf der Spitalliste aufgeführt sein
  • Die Kosten dürfen nicht höher sein als im Wohnkanton. Andernfalls muss der Patient oder dessen Zusatzversicherung die Kosten tragen.

  Wer in Kantonen mit niedrigen Spitalkosten wohnt und eine ausserkantonale Behandlung wünscht, für den ist die allgemeine Abteilung ganze Schweiz sinnvoll. Transplantationen, Notfälle und andere im Wohnkanton nicht durchführbare Behandlungen sind nach wie vor durch die Grundversicherung abgedeckt.

• Halbprivat-Versicherung
  Die Spitalzusatzversicherung deckt Zweibettzimmer und Chefarztbehandlungen ab. Der Anspruch auf ein Zweibettzimmer besteht allerdings nur, wenn es freie Kapazitäten gibt. Andernfalls erfolgt die Unterbringung im Mehrbettzimmer.
• Privat-Versicherung
  Zusätzlich zur halbprivaten Deckung zahlt die private Spitalzusatzversicherung ein Einbettzimmer. Der Anspruch auf ein Einbettzimmer besteht allerdings nur, wenn es freie Kapazitäten gibt. Andernfalls erfolgt die Unterbringung im Mehrbettzimmer.
• Flexibler Spitalzusatz
  Die flexible Spitalzusatzversicherung erlaubt Ihnen bei Spitaleintritt die Wahl zwischen allgemeiner, privater oder halbprivater Abteilung. Die deutlich niedrigeren Prämien haben ihren Preis: Im Vergleich zur allgemeinen Abteilung sind Mehrkosten zwischen 20% und 50% von Ihnen zu zahlen. Schnell können so einige Tausend Franken zusammenkommen.
• Hotelversicherung
  Die Hotelversicherung bietet Ein- oder Zweibettzimmer ohne Chefarztbehandlung. Viele Patienten möchten einfach nicht in einem Mehrbett-Zimmer liegen. Immer weniger Krankenkassen bieten jedoch eine Hotelversicherung an. Kantone und Spitäler reservieren Ein- und Zweibettzimmer für die private und halbprivate Abteilung, weil sich dies besser rechnet.

Spezielle Zahnpflegeversicherungen decken einen Teil der Kosten von zahnärztlichen und dentalhygienischen Behandlungen sowie Implantaten ab. Beim Selbstbehalt sind Sätze zwischen 25% und 50% üblich. Die jährlichen Höchstauszahlungen reichen von 1’000 bis 5’000 Franken. Zumeist hängen die Tarife vom Eintrittsalter ab.

Sonderfall Zahnspange

Für Kinder kann man eine „Zahnspangenversicherung“ abschliessen. Zahnuntersuchungen vor Vertragsschliessung sind meistens erst ab dem fünften oder sechsten Lebensjahr üblich. Wenn Ihr Kind für mehrere Jahre eine Zahnspange tragen muss, können schnell Kosten von bis zu 10’000 Franken entstehen.

Da die Unfalldeckung in der Grundversicherung nicht für alle unfallbedingten Heilungskosten aufkommt, kann eine Unfallzusatzversicherung sinnvoll sein. Diese Versicherung übernimmt in aller Regel die nicht gedeckten Kosten. Wem Haushaltshilfe, Hauspflege und Kuren wichtig sind und nicht gewillt ist, sich an Transport- und Rettungskosten zu beteiligen, sollte über eine Unfallzusatzversicherung nachdenken.

Grundsätzlich ja. Grund- und Zusatzversicherung müssen Sie nicht bei derselben Krankenkasse abschliessen. Ist das jedoch der Fall, können Sie ohne Probleme die Grundversicherung zu einer anderen Kasse wechseln. Einen Rabatt auf Ihre Zusatzversicherungen könnten Sie dabei allerdings verlieren.

Art und Umfang der Kostenübernahme sind im Leistungskatalog der Grundversicherung genau festgelegt. Darüber hinausgehende Kosten muss der Patient jedoch selbst tragen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Rauchentwöhnung oder ein Einzelzimmer im Spital handelt.

Solch unvorhergesehene Kosten können das Haushaltsbudget mitunter stark strapazieren, daher kann sich glücklich schätzen, wer eine Zusatzversicherung abgeschlossen hat. Zusatzversicherungen gibt es für ambulante Behandlungen ebenso wie für Spitalaufenthalte oder für Unfallfolgen.