Ambulante Zusatzversicherung

Die Kosten für Leistungen im Bereich der Alternativmedizin beziehungsweise Komplementärmedizin übernimmt die ambulante Zusatzversicherung. Hierzu zählen auch Naturheilpraktiken.

Die Versicherung zahlt ebenfalls nicht von der Grundversicherung übernommene Medikamente. Die Entscheidung über die Auswahl der Medikamente liegt bei der Zusatzversicherung. Falls Sie ein Medikament benötigen, das die obligatorische Grundversicherung nicht deckt, können Sie viel Geld sparen.

Die Krankenkassen führen Medikamente in verschiedenen Listen auf. Darin wird festgelegt, für welche Medikamente die Kosten von der Grundversicherung übernommen werden. Es gibt aber auch nichtlistenpflichtige beziehungsweise nichtpflichtige Arzneimittel und komplementärmedizinische Präparate, die die Grundversicherung in der Regel nicht erstattet. Wenn Sie auf solche Arzneien und Präparate nicht verzichten und nicht selbst dafür zahlen möchten, können Sie diese Medikamente mit einer Zusatzversicherung abdecken. Hier existiert ein Baustein „Komplementärmedizin“, der Präparate der Naturheilkunde abdeckt.

Auch die Kostenübernahme psychiatrischer oder psychologischer Therapien zählt zu den Leistungen der Zusatzversicherung.

Die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen, die ein Arzt oder ein psychologischer Therapeut aus derselben Praxis auf ärztliche Anordnung durchführt, werden von der Grundversicherung übernommen. Das kommt allerdings eher selten vor, weil viele psychologische Psychotherapeuten selbstständig arbeiten. Die durch selbstständige psychologische Psychotherapeuten durchgeführten Behandlungen erstattet die Grundversicherung allerdings nicht.

Über eine Zusatzversicherung können Sie Psychotherapie versichern lassen. Dadurch können Sie aus einer grösseren Anzahl von Therapeuten wählen und auf passende Spezialisten zugreifen. Die einzelnen Zusatzversicherungen unterscheiden sich darin, in welchem Umfang sie Behandlungen übernehmen.

Die Grundversicherung erstattet alle Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt. Anders als früher beteiligt sich die Grundversicherung in der Regel aber nicht mehr an den Kosten für Brillen und Kontaktlinsen. Ausnahme: Die Sehhilfe wird aufgrund der Folgen einer bestimmten Erkrankung wie dem Grauen Star benötigt. In dem Fall übernimmt die Grundversicherung die Kosten bis zu einer bestimmten Höhe. Verordnet der Augenarzt Kindern bis zu 17 Jahren Sehhilfen, dann beteiligt sich die Grundversicherung mit CHF 180.- ebenfalls an den Kosten.

Wenn Ihnen die Leistungen der Grundversicherung bei Brillen und Kontaktlinsen nicht ausreichen, können Sie diese Versorgungslücke mit einer entsprechenden Zusatzversicherung schliessen.

Es gibt Zusatzversicherungen, die weitreichende Leistungen im Bereich der Gesundheitsförderung übernehmen. So zum Beispiel Verhütung für die Frau, Babyschwimmen, der Mitgliedsbeitrag für das Fitnesscenter oder Schwangerschaftsgymnastik.

Zusätzliche Leistungen im Rahmen von Zahnbehandlungen dürften für viele Patienten von Interesse sein. Einige Behandlungsformen können die Zahnarztkosten deutlich in die Höhe treiben. Durch eine ambulante Zusatzversicherung mit ausgewählten Leistungen lassen sich finanzielle Risiken sowohl hier als auch bei kieferchirurgischen Behandlungen oder Zahnstellungskorrekturen deutlich senken. Patienten haben zudem die Möglichkeit eine separate Zahnversicherung abzuschliessen.

In der Regel sind die Prämien bei den Versicherungen für Frauen und Männer gleich hoch. Es gibt allerdings Versicherungen, die für Frauen höhere Prämien verlangen.

Ähnlich wie bei der Grundversicherung können die Kosten der Zusatzversicherung in Abhängigkeit vom Wohnort deutlich variieren.

Krankenkassen bieten bei ambulanten Zusatzversicherungen unterschiedliche Paketlösungen an. Zu den gängigsten Varianten zählen Standard- und Premium-Lösungen. Die Premium-Varianten bieten nicht nur eine grössere Anzahl an Dienstleistungen, sondern auch eine bessere Abdeckung für jede einzelne Dienstleistung. Aus dem Grund kosten die Premiumlösungen auch deutlich mehr als die Standard-Varianten. Für ältere Personen kann der Monatsbeitrag bei den teuersten Anbietern bis zu 100 Franken betragen.

Das Tarifmodell für ambulante Zusatzversicherungen gleicht einer Treppe. Alle 5 Jahre steigen die Beiträge an. Manche nennen dieses Modell auch Lebensaltersprämie. Für junge Versicherte sind die Kosten dagegen recht niedrig. Mit zunehmenden Alter steigen sie jedoch alle 5 Jahre um einen fixen Betrag. Bei einigen Zusatzversicherungen steigen die Beiträge aber auch exponentiell.

Einige Versicherungen bieten Einstiegsprämien, die sich im Versicherungszeitraum kaum noch ändern. Damit möchten die Anbieter mehr Transparenz schaffen. Die Prämienhöhen hängen ausschliesslich vom Einstiegsalter ab. Nach Vertragsabschluss bleiben die Prämien in aller Regel konstant.

Bei Zusatzversicherungen gibt es eine Vielzahl von Rabattierungen. Einige Anbieter bieten Kombirabatte, wenn der Kunde die Grund- und die Zusatzversicherung bei ihm abschliesst. Andere bieten Vergünstigungen für Leistungsausschlüsse (Mutterschaftsleistungen etc.), Familienrabatte oder für den Abschluss eines mehrjährigen Vertrags.

Wenn Sie innerhalb einer festgelegten Anzahl von Jahren keine Leistungen der Zusatzversicherung in Anspruch nehmen, gewähren einige Versicherungen eine Art Schadensfreiheitsrabatt. Er führt zu deutlichen niedrigeren Prämien. Diese können aber wieder sprunghaft nach oben gehen, sobald Sie Leistungen von der Zusatzversicherung abrufen.